
In der Gemeinderatsitzung vom 9. März hatte eine Mehrheit die Einführung eines Abenteuerhorts zum Schuljahr 2015/16 beschlossen. Allein die SPD-Fraktion und Gemeinderat Hohl stimmten dagegen. "Und das mit gutem Grund", erklären SPD-Gemeinderatsfraktion und SPD-Ortsvereins-Vorstand nun in einer Pressemitteilung. "Der Antrag der SPD-Fraktion, den Punkt wegen ungeklärter Fragen zu vertagen beziehungsweise in den Ausschuss zurückzuverweisen, hatte im Gremium zuvor keine Mehrheit gefunden. Sowohl im Vorfeld dieser Sitzung als auch im Anschluss haben betroffene Eltern uns gegenüber erhebliche Bedenken an dem verabschiedeten neuen Konzept geäußert."
Hintergrund für die Einrichtung des besagten Abenteuerhorts sei eine räumliche Notlage an der Friedrichschule, die sich im laufenden Schuljahr ergeben habe und sich im Schuljahr 2015/16 vermutlich verschärfen werde, heißt es weiter. Im aktuellen Schuljahr entstanden drei erste Klassen, eine mehr als in den Jahren zuvor. Dafür werden nun mehr Unterrichtsräume benötigt. Zusätzlich steige der Bedarf in der Kernzeit-, Nachmittags- und Hort-Betreuung. So sei die Idee aufgekommen, eine Hortgruppe in einem Abenteuerhort an der Bahnstraße einzurichten.
"Dieses Konzept würde allerdings nur dann zu einer räumlichen Entlastung führen, wenn zugleich die Hortbetreuung an der Friedrichschule eingestellt und die Nachmittagsbetreuung bis 15.30 Uhr nicht ausgeweitet würde", heißt es in der Pressemitteilung. "Also nimmt man seitens Postillion ab sofort keine neuen Kinder mehr in die Nachmittagsbetreuung an der Friedrichschule auf und zwingt die bisher im Hort an der Friedrichschule befindlichen Kinder ab September ins Freie. Und das, obwohl niemand genau sagen kann, wie der Abenteuerhort in Plankstadt funktionieren wird. Wird er für alle Kinder geeignet sein? Wird die Ausstattung - kurzfristig - beschaffbar sein?"
Der SPD-Ortsverein-Vorstand teilt die Auffassung der Gemeinderatsfraktion: "Der Abenteuerhort kann ein Element guter und moderner Pädagogik sein, er darf aber nicht unter Zwang eingeführt werden. Der Wegfall der Nachmittagsbetreuung bis 15.30 Uhr an der Friedrichschule ist - unter dem Gesichtspunkt der Gleichwertigkeit der beiden Grundschulen im Ort - ebenfalls zu beanstanden. Es gibt weiterhin zwei Schulbezirke im Ort und damit keine Wahlfreiheit für die Eltern. Erst wenn eine Ganztagsgrundschule eingerichtet würde, eventuell 2017, und damit die Schulbezirke wegfielen, gäbe es eine Begründung für die unterschiedliche Ausstattung der Schulen bei den Betreuungsangeboten."